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Wie ist es dazu gekommen, dass Paul
Martig sich früh für eine selbst bestimmte
Malweise entscheiden konnte? Ansätze zu einer Antwort
lassen sich aus der Kindheitsgeschichte ableiten.
Paul wurde als Jüngster von drei Brüdern
in eine Pfarrfamilie in Davos geboren. Seine Mutter,
eine geborene Gredig aus dem Flüela Hotel, misstraute
grundsätzlich medizinischem Schulwissen. Sie hatte
als Kind Erschütterndes erlebt mit schwer tuberkulös
erkrankten Hotelgästen.
Als Kleinkind erkrankte Paul an einer langwierigen,
bedrohlichen Darmstörung. Ich vermute, dass die
Enttäuschung seiner Mutter über ärztliche
Hilflosigkeit beim lange schwer kranken Paul für
sie zur prägenden Erfahrung wurde. Möglicherweise
ist sie dadurch überzeugte Anhängerin der
Christlichen Wissenschaft geworden, die darauf vertraut,
dass Gott selbst direkt heilend einwirkt. Sie hatte,
wie sein Vater auch, eine pietistisch-gläubige
Lebenshaltung. Die starke Verwurzelung beider Elternteile
im christlichen Glauben übertrug sich, in abgemilderter
Form, auf Paul. Sein späteres Interesse und Bekenntnis
zur Lehre des Mystikers Swedenborg knüpft daran
an.
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